SYSTEMSKLAVE
oder
"Wie krank kann ein Arbeitnehmerbild noch werden?"
Alltägliche morgendliche Situation in einem Wiener "Öffi": Frustrierte, müde Gesichter, vertieft in ihre eigenen Probleme.
Mehrfach erlebt: Freitag morgens wünscht ein U-Bahnfahrer mit freundlich-aufmunternder Stimme seinen Fahrgästen einen schönen Start ins Wochenende. Blick in die Gesichter der derart Angesprochenen: Nix! Keine Mine verzieht sich! Noch vor einigen Jahren sah man zumindest gelegentlich nach drei Stationen ein Lächeln, wenn sich die Mitteilung langsam durch die seelenmüllbelasteten, verschlafenen Gehirnwindungen geschlängelt hat.
... Zufall oder doch – zumindest z.T. – logische Schlussfolgerung eines kranken Arbeitnehmerbildes (um nicht zu sagen Gesellschaftsbildes)?? ...
- Survival of the fittest!
- Man muss attraktiv,
- intelligent (Was bitte ist Intelligenz, ein Studiumsabschluss vielleicht? Lässt sich drüber streiten, obwohl wenn man so manches Inserat liest...),
- kommunikativ,
- besser als jeder andere,
- jung, dynamisch (moment – heißt jetzt die Gleichung "alt = unflexibel, träge" und "jung = automatisch dynamisch" oder wie?),
- erfolgreich,
- belastbar,
- team (toll ein anderer machts!) fähig
- and so on sein.