ASSESSMENT CENTER, INSERATE UND CO.
oder
"Es kann nur eine(n) geben!"
Das Assessment Center (AC) ist im Grund genommen die absolute Perfektionierung schauspielerischer Leistung!
Aber erst einmal Step by Step:
- Das Inserat: Vor einigen Jahren verstand man doch tatsächlich gelegentlich noch, welche Position in einem Unternehmen mit einem Inserat besetzt werden sollte.
Doch heute ... kennen Sie sich mit den neumodischen, veramerikanisierten und absolut unaussagekräftigen (v.a. wenn man versucht sie wortwörtlich einzudeutschen) Titelschlachten im Inseratenteil einer Zeitung/im Internet aus?
Ach ja und was gibt es doch bloß für tolle Unternehmen, absoluter Marktführer und top dastehend (Wie viele Branchenbeste kann es eigentlich geben?)!
- Das Bewerbungsschreiben: Jeder Bewerber ist doch ex definitione der Größte, der Beste, selbstverständlich hobbymäßiger Vereinsmeier, belastbar, dynamisch, flexibel, ... - daher ist man auch absolut geeignet für den Job und außerdem wollte man ja immer schon in besagtem Unternehmen arbeiten (wer's glaubt). Da aber in jedem Motivationsschreiben mehr oder weniger der selbe Kram steht, kann der Personalchef dann eigentlich auch gleich würfeln - oder?
- Das Bewerbungsgespräch: Beide Seiten (Unternehmen und Bewerber) stellen sich von ihrer absoluten Schoki-Seite dar, genauso wie sie eben in Wirklichkeit tatsächlich sind. ;-)
- Das Assessment Center:
- Was versucht man damit eigentlich zu erreichen? Will man damit die Individualität, Kreativität, Eigenständigkeit, Intelligenz, etc. eines Bewerbers herausfiltern, indem man versucht, ihn nach Schema F mit ein paar anderen Mitstreitern über einen Kamm zu scheren?
- Kann man sich darauf vorbereiten? Na aber sicher doch, es gibt Bücher und vorbereitende Trainings – also einfach auswendig lernen und los geht's!
- Was versucht man damit eigentlich zu erreichen? Will man damit die Individualität, Kreativität, Eigenständigkeit, Intelligenz, etc. eines Bewerbers herausfiltern, indem man versucht, ihn nach Schema F mit ein paar anderen Mitstreitern über einen Kamm zu scheren?
Warum gibt es dieses ganze Zeug?
Tja, Menschenkenntnis ist heute genauso wenig angesagt wie Hausverstand (Kann man beides nicht so wirklich gut vermarkten!).- Aufs Bauchgefühl verlassen? – Zu irrational und nicht verifizierbar!
- Sich mal etwas länger mit den einzelnen Bewerbern gesprächstechnisch auseinandersetzen? – Geht nicht, Zeit ist Geld (Weil falsch ausgesuchte Mitarbeiter kein Geld kosten, gell?)!
- Herauszufinden versuchen, wer hinter der schauspielerischen Fassade/Maske steckt? – Mei, is des mühsam!
Schön, dass man sich in unserer schnelllebigen, oberflächlichen Welt noch so für den einzelnen als Individuum, als Mensch interessiert! :-)
Darum haben viele Firmen an Mitarbeitern auch genau das, was sie verdienen – trotz (oder gerade wegen) der absolut rational-logischen Personalauswahl mittels AC – eine nett verpackte Vorspiegelung falscher Tatsachen!